Es ist reißfest, höchst belastbar und flexibel zugleich: das Drahtseil. Trotz seiner Unscheinbarkeit ist es ein kleines Wunderwerk der modernen Technik, das heute in vielen Bereichen des täglichen Lebens zum Einsatz kommt – sei es bei Lastenkränen oder im Brückenbau bis hin zum Schlüsselanhänger. Doch sein Ursprung liegt im Bergbau.
Vor der Entwicklung des Drahtseils wurden im Bergbau vor allem verschleißanfällige Hanfseile und Eisenketten verwendet. Das verursachte nicht nur hohe Kosten, sondern führte auch beim Reißen des Hanfseils oder bei Kettenbruch zu teilweise verheerenden Unfällen. Eine Lösung dieser Probleme brachte erst die Entwicklung des verwundenen – geschlagenen – Drahtseils durch Oberbergrat Albert im Jahre 1834 in Clausthal.
Diese Erfindung war ein Meilenstein innerhalb der Entwicklung der Bergbautechnik. Zwar wurden bereits ab den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts Seile aus parallel liegenden Drähten im Brückenbau verwendet, doch waren diese aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften nicht für den Einsatz Untertage geeignet. Erst die Erfindung des geschlagenen Drahtseils brachte den entscheidenden Durchbruch.
Drahtseile bestehen nicht wie gewöhnliche Seile aus Natur- oder Kunstfasern, sondern aus Metalldrähten. Diese Eigenschaft macht sie sehr belastbar und reißfest. In den meisten Fällen wird zur Herstellung der einzelnen Drähte Stahl verwendet, weshalb Drahtseile im heutigen Sprachgebrauch auch als Stahlseile bezeichnet werden.
In der Ausstellung wird die Erfindung des Drahtseils durch Oberbergrat Albert 1834 in Clausthal bis zu den heutigen Verwendungsmöglichkeiten dargestellt. Neben reich bebilderten Tafeln geben auch Nachbildungen von berühmten historischen Drahtseilen und Originaldokumente aus der Lebenszeit des Erfinders Einblick in ein spannendes Feld der neueren Technikgeschichte.
Die Ausstellung wurde vom Bergbaumuseum Příbram konzipiert und kuratiert.
Beginn: 6. Oktober 2024, 11:00 Uhr
Ende: 15. Dezember 2024, 17:00 Uhr
Ort: Schloss Theuern
Kategorie: Ausstellung
Erwachsene 2.00 EUR
Schüler (gegen Ausweis) 1.00 EUR
Studenten und Schwerbehinderte 1.50 EUR
Willkommen im Jahr 2050! Die Metropolregion Nürnberg ist geprägt von einer neuen Mobilität – Energiewende, Digitalisierung, Automatisierung, die Umstellung auf Elektromobilität und andere alternative Antriebe sind gemeistert. Für Gesellschaft und Autozulieferer in der Region war dieser Weg mit einigen Herausforderungen verbunden. Wie die Transformation gelungen ist? Eine interaktive Ausstellung des Deutschen Museums Nürnberg und des Projekts transform_EMN der Metropolregion Nürnberg zeigt, wie der erfolgreiche Wandel der Mobilität und der Automobilwirtschaft klappen könnte, und wie die Folgen das Leben und die Region verändern würden.
Zu sehen ist die Wanderausstellung „Futur II – Mobilität 2050 in der Metropolregion Nürnberg – Wie wir es geschafft haben werden“ von Donnerstag, 28. Juni 2024, bis Dienstag, 10. September 2024, im Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern, ehe sie weiter durch die Metropolregion tourt.
Über einen Zeittunnel gelangen die Besucher der Ausstellung in einen Transitraum und ins Jahr 2050. Die Ausstellung gliedert sich in drei Räume. In jedem Raum berichten drei KI-generierte Future-Communicators über gemeisterte Herausforderungen des Wandels und wie sie heute arbeiten und leben. Der Raum „Innovationen“ widmet sich dem Erfindergeist in der Metropolregion Nürnberg und stellt einige Pionierprojekte wie etwa das erste „E-Auto“ um 1892 aus Coburg vor. Der zweite Raum „Fahrzeugbau“ zeigt die Unterschiede zwischen Verbrennungsmotor und Elektromotor sowie Veränderungen in der industriellen Produktion auf. „Mobilität und Leben“ behandelt schließlich, wie sich Leben und Mobilität in Stadt und Land 2050 verändert haben. Eine futuristisch gestengesteuerte Fragestation in jedem Raum bietet die Möglichkeit, das eigene Wissen zu testen und Erstaunliches zu Mobilität und Autos im Laufe der Geschichte zu erfahren.
Zuversichtliches Zukunftsbild
Die Ausstellung zeigt bewusst eine positive Zukunft, die mit dem Pioniergeist, der Innovationskraft und dem Unternehmertum hier in der Region erreichbar erscheint. Dem verbreiteten, eher düsteren Zukunftsbild, in dem Verlust, Abstieg und schwindender Wohlstand drohen, steht so ein optimistisches Modell entgegen. „Die Ausstellung begreift den Wandel als Chance, um Neues zu entwickeln – diese Haltung ist seit Jahrhunderten Grundlage für den Wohlstand und die Lebensqualität in der Metropolregion Nürnberg“, so Dr. Christa Standecker, Geschäftsführerin der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Die Ausstellung entlässt die Besuchenden mit einem Zehn-Fragen-Test für eine spielerische Selbsteinschätzung: Wie bereit bist du selbst für Veränderungen?
Die Ausstellung des Deutschen Museums entstand im Rahmen des Projektes transform_EMN, das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.
Beginn: 28. Juni 2024, 10:00 Uhr
Ende: 10. September 2024, 17:00 Uhr
Ort: Schloss Theuern
Kategorie: Ausstellung
Erwachsene 2.00 EUR
Schüler (gegen Ausweis) 1.00 EUR
Studenten und Schwerbehinderte 1.50 EUR
Sonntag, 14.04.2024 bis 22.09.2024
Transfersituationen im Kontext interkultureller Begegnungen sind wichtige Bestandteile gesamtgesellschaftlicher Entwicklungsprozesse. Sie können nicht nur als Impulsgeber und Katalysator für viele Bereiche des menschlichen Zusammenlebens wie Wissenschaft, Technik und Kunst wirken, sondern darüber hinaus langfristig zur Ausprägung neuer Kulturphänomene beitragen.
Dennoch zeigt der Gang der Geschichte, dass interkultureller Austausch nicht selten von Spannungen, Missverständnissen und Konflikten begleitet wird und die Begegnung unterschiedlicher Kulturen auch in kriegerische Auseinandersetzungen münden kann. Besonders deutlich wird dies im Hinblick auf die im Rahmen der Kreuzzüge verstärkt stattfindende Interaktion zwischen Orient und Okzident. Die mittelalterlichen Kreuzzüge waren – auch, wenn sich die Kreuzfahrer selbst mehr oder weniger als Beauftragte des in ihren Augen „einen“ und „wahren“ Gottes sahen – nichts Anderes als erbarmungslose Feldzüge gegen die sogenannten Heiden. Ihr Ursprung lag sowohl in religiösem Fanatismus als auch in wirtschaftlichen und strategischen Interessen. Obwohl die Ziele dieser Unternehmungen entweder nur für kurze Zeit oder zum Teil nicht einmal ansatzweise erreicht werden konnten, hatten die Kreuzzüge langfristig gesehen starke indirekte Auswirkungen auf die Kultur des europäischen Mittelalters. So transferierten die Kreuzfahrer bewusst und unbewusst andere Weltsichten, neue Ideen und nicht zuletzt verlorengegangenes antikes Wissen in das mittelalterliche Abendland. Abgesehen davon beflügelten auch die mitgebrachten Objekte und Erzählungen von exotischen Landschaften und Tieren, abenteuerlichen Erlebnissen sowie prägenden Begegnungen nachhaltig die Fantasie und das Denken der Menschen.
Der Titel der diesjährigen Ausstellung der Glasheimat Bayern e. V. im Theuerner Hammerherrenschloss „Kamele, Schach und die Liebe zum Glas – Was die Kreuzritter nach Europa brachten“ nimmt Bezug auf jene gesellschaftlichen Entwicklungsprozesse, die durch das Aufeinandertreffen von Orient und Okzident angestoßen wurden. Gleichermaßen stehen im Fokus der künstlerischen Bearbeitung dieses Themas aber auch das unermessliche Leid und die menschlichen Tragödien, die vor allem durch religiösen Fanatismus und allgemein kriegerische Auseinandersetzungen im Laufe der Geschichte ausgelöst wurden. Wie „Frau Welt“, die mittelalterliche Personifikation aller weltlichen Genüsse und Schönheit, spiegeln die Objekte der Künstler in ihrer lichtdurchfluteten Materialität und Formgebung auch das wider, was sich hinter einer einnehmenden Fassade, einer scheinbar heilen Welt, – die auf den ersten Blick durchaus zum Schmunzeln anregen mag – verbirgt und erst durch einen Perspektivwechsel wahrgenommen werden kann.
Beginn: 10:00 Uhr
Ende: 17:00 Uhr
Ort: Schloss Theuern
Kategorie: Ausstellung
Erwachsene 2.00 EUR
Schüler (gegen Ausweis) 1.00 EUR
Studenten und Schwerbehinderte 1.50 EUR
Sonntag, 16.10.2022 bis 11.12.2022
Ausladende Kerzenleuchter, monumentale Bowlegefäße, vielgestaltige Schreibtischgarnituren, dekorative Schalen, Vasen und Teekannen – auch bereits mit Elektroanschluss – und viele weitere Objekte belegen eindrucksvoll, dass Messing um 1900 das Material der Stunde war.
Messing zeigte ungeheures Zukunftspotenzial hinsichtlich der industriellen Fertigung, es war vielfältig einsetzbar und überaus strapazierfähig. Darüber hinaus eignete sich das Metall mit seiner wie Gold schimmernden Oberfläche als Repräsentationsobjekt zur bürgerlichen Prachtentfaltung.
Im Rahmen der Sonderausstellung „Schimmernde Schönheiten – Messing in Jugendstil und Art Déco“ werden Objekte von namhaften Künstlern, wie beispielsweise Peter Behrens und Bruno Paul, präsentiert. Einerseits wird so die grundsätzliche Bedeutung des Materials am Beginn der Moderne herausgearbeitet und andererseits werden konkrete Potenziale hinsichtlich seiner gestaltungs-technischen Anwendung aufgezeigt.
Die Ausstellung gibt Einblicke in eine fast vergangene Material- und Lebenskultur. Außerordentlich schmückend, aber auch funktional und vor allem technisch modern zeigt sich Messinggerät in dieser Präsentation von seiner besten Seite.
Die Ausstellung wurde vom Deutschen Messingmuseum in Krefeld konzipiert und kuratiert. Alle gezeigten Objekte werden vom Deutschen Messingmuseum zur Verfügung gestellt.
Beginn: 10:00 Uhr
Ende: 17:00 Uhr
Ort: Schloss Theuern
Kategorie: Ausstellung
Erwachsene 2.00 EUR
Schüler (gegen Ausweis) 1.00 EUR
Studenten und Schwerbehinderte 1.50 EUR
Durch seine Bodenschätze wurde Ostbayern schon früh zu einem Bergbauzentrum. Große Bedeutung für die Entwicklung dieses Raumes hatten die Eisenerzvorkommen. So war die Oberpfalz ab dem Hochmittelalter (13. Jahrhundert) ein Zentralort der Eisengewinnung. Bis in das 17. Jahrhundert wurden von hier aus weite Teile Europas mit Eisenwerkstoffen versorgt. Erst der Dreißigjährige Krieg beendete diese Blüte. Für die Zeit vor dem 13. Jahrhundert sind keine aussagekräftigen Schriften zum Oberpfälzer Montanwesen überliefert. Deshalb muss die Forschung auf archäologische Quellen zurückgreifen, um mehr über frühere Epochen zu erfahren.
Ein wichtiger Schritt war 2015 die Entdeckung einer Eisenverarbeitungswerkstätte aus der Zeit um 800 nach Christus im Landkreis Amberg-Sulzbach. Damit kann nun eine intensive Nutzung regionaler Eisenerze bereits für das Frühmittelalter belegt werden. Die Montangeschichte der Oberpfalz reicht aber noch weiter zurück: Es wurde hier bereits in der Keltenzeit (circa 600 bis 15 vor Christus) Eisen erzeugt und verarbeitet. Mit der Sonderausstellung „Köhler. Schmelzer. Schmiede“, die in Kooperation mit der Universität Regensburg konzipiert wurde, stellt nun das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern die frühe Montangeschichte der Region in den Mittelpunkt.
Die interaktive Erlebnisausstellung nimmt Sie mit auf eine spannende Reise zu den Anfängen der Oberpfälzer Eisengeschichte. In zeitlicher Abfolge wird die Entwicklung der Eisengewinnungsverfahren und Schmiedetechniken von den Kelten bis ins Frühmittelalter vorgestellt. Darüber hinaus wird auch gezeigt, wie der einst wichtigste Energieträger, die Holzkohle, erzeugt wurde und es dazu kam, dass bei den Germanen Schmieden magische Fähigkeiten zugeschrieben wurden. Originalfundstücke aus der Oberpfalz, aufwändige Rekonstruktionen und Multimedia-Angebote erwecken die spannende Welt der frühzeitlichen Köhler, Schmelzer und Schmiede zu neuem Leben. Viele Mitmachstationen laden zum Anfassen, Entdecken und Ausprobieren ein.
Lassen Sie sich von den Geheimnissen der keltischen Schmiede, den faszinierenden Erzeugnissen römischer Handwerkskunst und uralten Schmiedesagen verzaubern!
Beginn: 10:00 Uhr
Ende: 17:00 Uhr
Ort: Schloss Theuern
Kategorie: Ausstellung
Erwachsene 2.00 EUR
Schüler (gegen Ausweis) 1.00 EUR
Studenten und Schwerbehinderte 1.50 EUR
Sonntag, 10.10.2021 bis 12.12.2021
Es gibt wohl keine zwei Werkstoffe, die sich in der Herstellung und Bearbeitung so ähnlich sind wie Eisen und Glas. Die Menschen, die mit und von ihnen lebten, galten in früheren Epochen oft als geheimnisvoll, bisweilen verschroben und wunderlich, was vielleicht sogar bis in unsere Zeit gilt?! Schmiede und Glasleute sind Protagonisten von der antiken Mythologie bis in die Märchenwelt, so zum Beispiel als Glasmännlein bei Wilhelm Hauff.
Gleichzeitig gibt es wohl keine zwei Werkstoffe, die unterschiedlicher bewertet werden: Hier das für ewig bestehend gehaltene Eisen – oft gebraucht und missbraucht für kriegerische Auseinandersetzungen –, dort das zerbrechliche Glas, Sinnbild für Schönheit auf Zeit, das eigentlich nur im Frieden bestehen kann. Und doch gibt es Überschneidungen, verschwimmen die vermeintlichen Grenzen, gehen Eisen und Glas Verbindungen und Kombinationen ein, kann und muss das eine ohne das andere nicht sein.
Dies darzustellen, war die Aufgabe zur diesjährigen Triennale im Kultur-Schloss Theuern, zu der sich Künstlerinnen und Künstler der GLASHEIMAT BAYERN e. V. mit zwei Kolleginnen aus dem Metallbereich und einem Kollegen, der in beiden Metiers zu Hause ist, zu einer gemeinsamen Ausstellung treffen. Sie alle zeigen, dass Eisen und Glas mehr sein können, als nur einfache Sinnbilder für Krieg und Frieden.
Beginn: 11:00 Uhr
Ende: 17:00 Uhr
Ort: Schloss Theuern, 1. Stock
Kategorie: Ausstellung
Erwachsene 2.00 EUR
Schüler (gegen Ausweis) 1.00 EUR
Studenten und Schwerbehinderte 1.50 EUR
Die Legionen bildeten einst die militärische Machtbasis des Römischen Reiches. Ein entscheidender Faktor für ihren Erfolg war neben der exzellenten Ausbildung der Legionare die technische Überlegenheit ihrer Bewaffnung. Diesen Aspekt beleuchtet die interaktive Erlebnis-Ausstellung „Eisen für die Legion – Römische Schmiedekunst“ und stellt nicht nur die harte Ausbildung und beeindruckende Ausrüstung der römischen Legionare vor, sondern gibt vor allem auch Einblick in die hochentwickelte römische Schmiedekunst.
Die Ausstellung ist Teil der Erlebnis-Ausstellungen von „Mules-of-Marius“, die vom Münchner Thomas Kurtz konzipiert und vom Historiker Dr. Christian Köpfer kuratiert wurden.
Beginn: 10:00 Uhr
Ort: Schloss Theuern, 1. Stock
Kategorie: Ausstellung
Erwachsene 2.00 EUR
Schüler (gegen Ausweis) 1.00 EUR
Studenten und Schwerbehinderte 1.50 EUR
Die beiden überregional bekannten Fotokünstler Jana Müller und Hans König präsentieren im Kontext der Ausstellung ihre beeindruckenden Werke zum Thema „Architektur und Natur im unteren Vilstal“. Auf den Spuren von wahrhaften Architektur-Schätzen entführen die Fotografen den Betrachter in das landschaftliche Idyll des Vilstals.
Hierbei sind die großformatigen Fotos auf Leinwand gedruckt, so dass die Grenzen zwischen Fotografie und Gemälde zu verschwimmen scheinen.
Beginn: 11:00 Uhr
Ort: Schloss Theuern, 2. Stock
Kategorie: Ausstellung
Erwachsene 2.00 EUR
Schüler (gegen Ausweis) 1.00 EUR